USA Running Tour 2014
Während einer USA-Reise im April/Mai 2014 nahm ich an vier 5 km- Läufen in New York City und Umgebung teil.
Am 27. April 2014 stand zuerst der
auf dem Programm.
Start und Ziel: Hudson River Park, Pier 25 in Manhattan.
Da es in der Nacht und am Morgen sehr stark geregnet hatte, bestellten wir uns ein Taxi für die Fahrt von unserem Hotel im Stadteil Queens zum Startbereich in Downtown Manhattan. Zu unserer Überraschung fuhr statt eines Taxis eine weiße Stretchlimousine vor und wir wurden komfortabel (ohne Mehrpreis) an den Hudson River chauffiert.
Zum Glück hörte der Regen dann auf, aber es war noch recht frisch und ungemütlich am Wasser.
Kurz vor dem Start kam zwischen den Wolken langsam immer mehr blauer Himmel zum Vorschein.
Kurz vor dem Start um 8.30 Uhr: Da war noch nicht jeder Teilnehmer so richtig munter, wie man sieht.
Der Mann auf dem Führungsfahrrad ist bereit.
Nach einer kleinen Runde auf Pier 25 ging es am Hudson River entlang bis kurz hinter Pier 40 und wieder zurück. Eine durchgehend flache Strecke mit schönen Ausblicken auf den Hudson, die Skyline von Manhattan Süd und auf Jersey City am gegenüberliegenden Ufer.
Die letzten Meter bis ins Ziel.
Inzwischen hatte sich die Sonne durchgesetzt und man konnte im Hintergrund die Spitze des "One World Trade Center" erkennen.
Siegerehrung für die ersten Drei der Gesamtwertung.
Obwohl ich mit müden Beinen (am Vortag ca. 10 km durch Manhattan u. Brooklyn gelatscht) und Jetlag in den Knochen gestartet war, konnte ich einen Award u. einen kleinen Sachpreis für den 1. Platz in der AK 60 - 69 in Empfang nehmen.
Nach den Siegerehrung lud das "River Project" in ihre Station auf dem Pier 40 ein. Hier wurde die Arbeit des Projekt vorgestellt (Schutz der "Shad"-Fische, einer bedrohten Heringsart) - dazu gab es kostenfrei Popcorn, Pizza und Getränke und zum Abschluß wurden noch einige Preise verlost. Hier durfte ich eine schicken Outdoor-Jacke mitnehmen - ein schönes Finale eines gelungenen Auftakts meiner US-Running-Tour.
Knapp 100 Finisher erreichten bei dem erstmals ausgetragenden Lauf das Ziel, womit die Veranstalter, angesichts der vielen anderen Laufveranstaltungen, die an diesem Wochenende in New York City stattfanden, durchaus zufrieden waren.
Fotos: O. Prenzel u. "The River Project", NYC.
Am 28. April 2014 ging es nach Brooklyn zum:
Start und Ziel befand sich am Shore Road Park Pier im Süden von Brooklyn, direkt an der Hudson Bay.
Um 8.00 Uhr wurde das Teilnehmerfeld bei strahlendem Sonnenschein auf die 5 km- Strecke geschickt.
Die Strecke führte an der Hudson Bay entlang bis zum Wendepunkt kurz vor der Verrazano-Narrows-Bridge.
Die letzten Meter bis ins Ziel.
Der kräftige Wind, der von der Hudson Bay auf die Laufstrecke blies, machte uns auf dem Rückweg von Wendepunkt zum Ziel ganz schön zu schaffen und das wirkte sich auch auf die Laufzeiten aus.
Trotzdem ein toller Lauf auf einer schönen, flachen Strecke, auf der sich, wenn man nicht gegen einen starken Wind ankämpfen muss, auch gute Zeiten laufen lassen.
Bei der Siegerehrung, die recht zeitnah nach dem Lauf stattfand, erhielt ich, wie gestern in Manhattan, einen Award für den 1. Platz in der AK M 60.
Um 9:00 Uhr wurde der 10 km - Lauf gestartet. Er bildete den Abschluß des "Henry's Hope Verrazano Festival of Races", das am Samstag mit einem Halbmarathon begonnen hatte. Die 685 Teilnehmer an den 3 Läufen unterstützten mit ihren Startgeldern das Esophageal Cancer Action Network, das sich mit der Erforschung von Speiseröhren-Krebs beschäftigt.
Der 3. Lauf fand am 03. Mai 2014 in Uniondale (Nassau County) auf Long Island statt beim:
Hier, ca. eine Stunde östlich von New York City, stand ein schneller, flacher Kurs rund um den Mitchel Athletic Complex zur Verfügung. Auf diesen Sportgelände fanden die Leichtathletik-Wettbewerbe und das Fußballturnier während der 4. Goodwill-Games 1998 statt.
Um 8.30 Uhr erfolgte der Start auf dem Charles Lindbergh Blvd, gegenüber dem Cradle of Aviation Museum.
Nach einer schnellen Runde auf dem Charles Lindbergh Boulevard wartete der Zielstrich im Mitchel Athletic Stadion.
Die Runde um die ehemalige US-Airforce-Militärbasis war sicher nicht die landschaftlich Schönste meiner 4 US-Laufstrecken,dafür aber flach und schnell und bei strahlendem Sonnenschein und weniger Wind als am Hudson River konnte ich hier die beste Zeit meiner Tour laufen. Damit erreichte ich wieder einen Podestplatz: Rang 3 in der AK M 65 (hier gab es 5er-Jahrgangswertungen im Gegensatz zu den beiden ersten Rennen, wo nur 10er-Jahrgangsweise gewertet wurde). Siegerehrungen gab es nur für die Gesamtsieger - die Auszeichungen für die Platzierten in den Altersklassen sollen per Post nachgesandt werden. Mal sehen, ob man mir den Award nach Germany nachschickt??? 563 Finisher verzeichnete die Ergebnisliste für den 5 K, wie die 5 km- Läufen hier heißen. Vor unserem Rennen wurde noch ein 1-Meilen-Rennen gelaufen - den Abschluß des 1. Tages dieses Long Island Marathon Weekends bildete ein Kids Fun Run für den Laufnachwuchs. Am Sonntag wurden der Marathon, Halbmarathon und der 10 km -Lauf duchgeführt. Der Start war, wie am Vortag, auf dem Charles Lindbergh Blvd - das Ziel für diese 3 Läufe befand sich im nahe gelegenen Eisenhower-Park.
Für mich ging es am Sonntag ( 04. Mai 2014) wieder an den Hudson River zum:
Der Start-und Zielbereich befand sich am westlichen Ufer des Hudson River im Ross Dock Palisades Interstate Park in Fort Lee im Bundesstaat New Jersey, direkt an der George Washington Bridge.
Nur ein paar Autominuten von den Straßenschluchten Manhattans entfernt, erwartete hier die Teilnehmer ein Lauferlebnis im Grünen.
Kurz vor dem Start sorgten 2 junge Damen mit dem Absingen der amerikanischen Nationalhymne für den feierlichen Auftakt der 3 Laufwettbewerbe.
Ein Smart des Hauptsponsors Benzel - Busch Motor Car Corp. als Führungsfahrzeug für die Aktiven des Halbmarathons, die um 9.00 Uhr gestartet waren. Um 9.10 Uhr begann das Rennen für die 6 km- Trail- Läufer und um 9.15 Uhr wurden die 5 km - Lauf- Teilnehmer auf die Strecke geschickt.
Nach dem Start unterhalb der George Washington Bridge ging es zunächst rund 800 m am Ufer entlang und über einen Parkplatz, bevor ein 500 m langer Anstieg zu bewältigen war.
Nach dem kräftezehrenden Anstieg ging es dann, hoch über dem Hudson River, dem Wendepunkt entgegen.
Die Bäume boten Schutz vor dem heftigen Wind, der auch heute wieder kräftig blies.
Die Zeit über dem Zieleinlaufbogen läuft für die HM-Teilnehmer, die eine Viertelstunde vor dem 5 km- Lauf gestartet waren.
Meine letzten 200 m vor dem Ziel im Ross Dock Park.
Geschafft - der letzte Zieleinlauf meiner kleinen US - Running Tour.
Beim Warten auf die Siegerehrung kam verstärkt die Sonne zum Vorschein.
Gelungener Abschluß meines letzten USA-Laufes - als Erster der AK M 65 durfte ich noch einmal ganz oben auf dem Siegerpodest stehen.
Bei diesem, zum 3. Mal ausgetragenen, Laufevent finishten 162 Teilnehmer über die 5 km und 388 im Halbmarathon - beim zum 1. Mal ausgetragenden 6 km Trail Run kamen 84 Läufer ins Ziel. Es war die wohl landschaftlich schönste Strecke meiner Tour, aber vom Streckenprofil her auch die Anspruchsvollste. Hier wird man sicher keine Bestzeiten laufen, aber die Aussichten auf den Hudson River, die George Washington Bridge und die Skyline von Manhattan entschädigen einen dafür.
Alle 4 Läufen waren gut und professionell organisiert; überall freundliche, hilfsbereite und nette Helfer/innnen.
Die Startzeiten sind für unsere Verhältnisse etwas gewöhnungsbedürftig. In der Regel startet man zwischen 8.00 und 8.30 Uhr. Da heißt es früh aufstehen, besonders wenn man eine etwas weitere Anreise hat und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Entsprechende Planung ist da angesagt (nach Long Island ging es bei mir z. B. mit U-Bahn, Zug und Taxi).
Gewöhnungsbedürftig sind auch die Startgelder, die, je nachdem, wie kurz- bzw. langfristig man sich anmeldet, sich im Bereich von 25 bis 50 US-Dollar bewegen. Das sind ungerechnet ca. 18 bis 36 Euro - für einen 5 km Lauf ist das richtig viel Geld. Wenn man längere Distanzen laufen will, muß man noch ein wenig mehr draufpacken. Ok, im Vergleich zum Startgeld für den New York City Marathon sind es allerdings fast Schnäppchenpreise. Die relativ hohe Preise lassen sich vielleicht damit erklären, dass es bei den meisten Läufen in den USA darum geht, Gelder für einen sozialen oder karitativen Zweck zu sammeln.
Für die Startgelder erwartet einen eine gute Organisation; neben den auch bei uns üblichen Getränken und Obst erhält man nach dem Zieleinlauf meistens die landestypischen Bagels, die man sich selbst nach Wahl mit verschiedenen Frischkäse-Sorten, mit Nutella oder Marmeladen bestreichen kann - hin und wieder sind auch noch Muffins im Angebot.
3 Mal gab es ein Funktionsshirt - 1 Mal ein Baumwollshirt; für die Gesamt- und Altersklassenplatzierten wurden Auszeichnungen aus Plexiglas bzw. Medaillen überreicht, dazu z. T. auch kleine Sachpreise. 2 Mal wurden zusätzlich Gutscheine und Sachpreise unter allen Teilnehmern verlost. Wenn man, wie ich beim 1. Lauf, eine Outdoorjacke im Wert vom 199 US- Dollar mitnehmen kann, darf man sich wohl nicht über die Höhe der Startgelder beschweren.
Urkunden wurden bei keinem Lauf ausgegeben - ist wohl nicht üblich hier. Erfreulich zeitnah nach den Läufen werden die Siegerehrungen durchgeführt - bitte nachmachen, liebe Veranstalter in Deutschland. Nur beim letzten Lauf wartete man das Ende des HM ab - sonst wurden bereits eine knappe Viertelstunde nach dem Zieleinlauf die Sieger und Platzierten aufgerufen und geehrt.
Das sportliche Niveau liegt ein wenig unter dem der Volksläufe bei uns. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es im Vergleich zu Deutschland kaum Vereine (und auch nur wenige Laufclubs) gibt. Das sportliche Geschehen spielt sich in den USA (und nicht nur beim Laufen) überwiegend im schulischen Bereich ab (Highschool, College, Universität). Läufer, die leistungssportmäßig unterwegs sind, starten wohl meistens bei Bahnwettbewerben oder Meisterschaftsrennen. Im Allgemeinen herrscht bei den Läufen einen entspannte, lockere Atmosphäre vor. Man kann davon ausgehen, dass lediglich zwischen 10 und 20% der Teilnehmer regelmäßig an Wettkämpfen teilnimmt - der Rest hat einfach Spaß und freut sich und wird im Ziel genau so lautstark gefeiert wie die Schnellsten. Die verbissene Jagd nach einer guten Zeit oder Platzierung, wie sie bei uns bei den Volksläufen an der Tagesordnung ist, findet kaum statt - mal abgesehen von dem Bereich, wo es um den Gesamtsieg oder um einen Platz auf dem Treppchen in den AK geht.
Mir haben die 4 Läufe viel Spaß gebracht. Wer mal in New York und Umgebung unterwegs ist, dem kann ich diese Läufen durchaus empfehlen - wenn es nicht unbedingt der New York City Marathon sein muss.
Interessante, schöne Laufstrecken, gute Organisation, lockere Atmosphäre - optimale Bedingungen für einen entspannten Urlaubslauf.